BENEFRI-Tagung im Europarecht des Instituts für Europarecht
Neugestaltung Europas
10. Mai 2019, 13.30 – 16.45 Uhr
Bd de Pérolles 90, PER 21
Saal B205
Workshop D/F/E, ohne Simultanübersetzung
Moderation: Prof. Samantha BESSON (Unifr) und Prof. Nicolas LEVRAT (Unige)
Seit mittlerweile mehr als zehn Jahren und nach dem gravierenden Scheitern des Vertrages über eine Verfassung für Europa befindet sich die Europäische Union (EU) in einer tiefen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Krise, sowohl intern als auch extern. Die verschiedenen Reformen der europäischen Verträge, die inzwischen durchgeführt wurden, waren geringfügig und beschränkten sich auf finanztechnische Aspekte, wobei umfassendere institutionelle Reformen erforderlich wären. Obwohl alte Ideen, wie der europäische Föderalismus oder die transeuropäischen politischen Parteien, noch im Gespräch sind, haben sie nicht mehr den gleichen Reiz. In einer Zeit, in der Einige eine mögliche europäische Desintegration fordern oder beklagen, fordern Andere – weniger zahlreich – eine umfassende Neugestaltung Europas, um es zu retten. Sie machen verschiedene Vorschläge zur Wiederbelebung der demokratischen Beteiligung an den EU-Organen durch die Schaffung einer neuen europäischen demokratischen Versammlung oder durch die Durchführung von Parlamentsvorwahlen, zur Dekonstitutionalisierung des Binnenmarktrechts in den Verträgen oder zur Gewährleistung einer besseren wirtschaftlichen und fiskalischen Verteilung. Obschon die Schweiz kein Mitglied der EU ist, ist sie dennoch weitgehend in Europa «integriert» und ihre politische, wirtschaftliche und soziale Zukunft ist vor allem europäisch geprägt. Die Stimmen der EuroparechtlerInnen und insbesondere der neuen Generation von JuristInnen finden in der Debatte über die europäische Reform jedoch kaum Gehör. Verschiedene Doktorierende der juristischen Fakultäten der Schweiz nahmen unsere Ausschreibung zum Anlass, um ihre Ideen zur Neugestaltung des europäischen juristischen und institutionnellen Projekts vorzubringen. Drei Doktoranden wurden ausgewählt, um am 2019 Europatag ihren Vorschlag zu verteidigen. Der Workshop ist dreisprachig F/D/E (ohne Simultanübersetzung).
Vollständiges Programm
13:30-14:00
Introduction
Prof. Samantha Besson (Université de Fribourg) & Prof. Nicolas Levrat (Université de Genève)
14:00-14:10
Integration durch Systembildung und Kodifikation – Ein einheitliches Verwaltungsrecht für Europa
Alexander Gross (Universität Lausanne)
14:10-14:20
Kommentar
Dr Odile Amman (Universität Zürich)
14:20-14:50
Discussion générale/Allgemeine Diskussion
14:50-15:00
Acting on Behalf of Europe: Do Member States Have Each Other’s Telephone Number?
Sébastien Meyer (University of Basel)
15:00-15:10
Commentary
Dr Johan Rochel (University of Zurich)
15:10-15:40
Discussion générale/Allgemeine Diskussion
15:40-16:00
Pause-café/Kaffeepause
PER21, Salle A130
16:00-16:10
Le modèle social européen et ses fondements économiques : Quel avenir pour la « solidarité compétitive »?
Adrien Folly (Université de Fribourg)
16:10-16:20
Commentaire
Dr Nula Frei (Université de Fribourg)
16:20-16:50
Discussion générale/Allgemeine Diskussion
16:50-17:00
Conclusions
Prof. Samantha Besson (Université de Fribourg) & Prof. Nicolas Levrat (Université de Genève)
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